Sie haben JavaScript deaktiviert. Bitte aktivieren Sie JavaScript, um diese Website nutzen zu können.
Umwelt & Energie

Vergrämung von Saatkrähen in 2023 beschlossen

Bild: Pixabay / Frauke Feind

226 Unterschriften von direkten Anwohner*innen, Bürger*innen aus anderen Ortsteilen Gröbenzells sowie aus München oder Olching für die Umsetzung von Vergrämungsmaßnahmen durfte der Erster Bürgermeister Martin Schäfer im September persönlich entgegennehmen. Mit der Aktion wollten die Anwohner*innen von „Gröbenzeller Krähen Hotspots“ auf die, aus ihrer Sicht dringende, Umsetzung von Vergrämungsmaßnahmen der artgeschützten Tiere drängen. Mit Erfolg, wie sich nun Ende September bestätigte.

Im Haushalt für das Jahr 2022 hatte der Gemeinderat bereits 30.000 Euro für Vergrämungsmaßnahmen bereitgestellt. Wie nun weiter im Hinblick auf die Gröbenzeller Krähen verfahren wird, ist in der Gemeinderatssitzung vom 22. September 2022 beschlossen worden: Vor der nächsten Brutsaison sollen auch in Gröbenzell die Nester der Krähen entfernt und die Tiere mit Hilfe eines Falkners vergrämt werden. Im Anschluss wird eine Evaluation der Maßnahmen stattfinden und der Gemeinderat wird sich im Herbst 2023 erneut mit dem Thema befassen.

Information
Die Entwicklung der Saatkrähenpopulation in Gröbenzell, Puchheim, Olching, Gilching, Eichenau und Germering sowie die Auswirkungen der Vergrämungsmaßnahmen in den Nachbarkommunen wurden im Rahmen einer ornithologischen Begleituntersuchung für 2022 erfasst. Das aktuelle ornithologische Gutachten zum interkommunalen Saatkrähenmanagement, das auch Grundlage des aktuellen Gemeinderatsbeschlusses war, ist im Bürgerinfoportal bei der 30. Gemeinderatssitzung vom 22. September 2022 als Anhang zur Beschlussvorlage „Umwelt: interkommunales Saatkrähenmanagement“ zum Download verfügbar.
zum Download: Ornithologisches Gutachten 2022

Bereits in 2021 hatte der Gröbenzeller Gemeinderat beschlossen, sich mit den Kommunen Puchheim, Olching, Eichenau, Gilching und Germering gemeinsam an der fachlichen ornithologischen Begleitung der Maßnahme zur Vergrämung der Saatrkähen zu beteiligen, nicht aber an ersten Vergrämungsmaßnahmen. Seither war die Gröbenzeller Gemeindeverwaltung im engen Austausch mit den betroffenen Nachbargemeinden, Anwohner*innen sowie mit einem Falkner.

Der Gemeinderat hatte sich im vergangenen Jahr die Entscheidung zur Krähenvergrämung nicht leicht gemacht: Nach wie vor sind Vergrämungsmaßnahmen umstritten, immer wieder wird beobachtet, dass die Population vor Ort tendenziell zunimmt, wenn Vergrämung stattfindet, da es manchmal auch zu Splitter-Siedlungen kommt, die wiederum zu weiteren Nestern führen können. Denn die unter Artenschutz gestellten Saatkrähen sind äußerst intelligent, bilden sehr große Kolonien, die viel Lärm und Schmutz während der Brutphase erzeugen – zum Leid der Anwohner*innen. Dennoch soll die Vergrämung in 2023 nun auch zum ersten Mal in Gröbenzell stattfinden: „Es ist ein Versuch. Selbstverständlich werden wir die Situation seitens der Verwaltung genau im Auge behalten und hoffen, dass die nun beschlossenen Maßnahmen greifen“, resümiert Martin Schäfer, Erster Bürgermeister. Der Gemeinde sei es ein Anliegen, alle in der Macht stehenden Möglichkeiten für die geplagten Anwohner*innen zu ergreifen.

Saatkrähe, auf einem Ast sitzend vor blauem Himmel