Bayerische Gleichstellungsbeauftragte tagten in Gröbenzell
/gzll/20250514-105221-20250514-PM-LAG-Tagung-Gruppenbild.jpg)
57 kommunale Gleichstellungsbeauftragte aus ganz Bayern trafen sich Mitte Mai im Gröbenzeller Rathaus, um Erfahrungen zu teilen, sich fachlich fortzubilden und sich mit Gleichstellungsstellen anderer bayerischer Städte und Gemeinden auszutauschen. Anlass war die Jahrestagung der Landesarbeitsgemeinschaft der bayerischen kommunalen Gleichstellungsstellen (LAG).
Ulrike Scharf, Staatsministerin und Frauenbeauftragte des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales, trug sich ins goldene Buch der Gemeinde Gröbenzell ein und betonte in ihrem Grußwort:
Die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern hat unser Zusammenleben nach dem Zweiten Weltkrieg über die Jahrzehnte spürbar verändert. Frauen und Männer können ein Leben führen, das sie selbst wählen. In Vielfalt, aus eigener Entscheidung und ohne ideologische Vorgabe. Gleichstellung gehört zu den Werten, die in unserem Zusammenleben nicht verhandelbar sind – die den Nährboden unserer Demokratie ausmachen. Gleichstellung ist aber immer auch noch ein Auftrag. Mein Auftrag, unser Auftrag. Patriarchale Strukturen und Denkmuster sind längst nicht überwunden. Gleichstellung ist der Maßstab für ein modernes Land. Es ist mir wichtig, dass wir Wege aufzeigen, nicht bevormunden und Möglichkeiten schaffen. Was wir in der Gleichstellung erreichen – das bringt unser ganzes Land voran! Ich danke allen Gleichstellungsbeauftragten für ihr Engagement. Ich weiß: Sie ermutigen Frauen, ihre Stimmen zu erheben. Ihre Arbeit macht einen Unterschied. Danke für Ihren Einsatz.
Auch Landrat Thomas Karmasin richtete zu Beginn das Wort an die Anwesenden: „Die Gleichstellung der Geschlechter ist nicht nur ein Grundrecht, sondern auch eine Voraussetzung für eine gerechte und zukunftsfähige Gesellschaft.“
Im Mittelpunkt der zweitägigen Sitzung standen gesellschaftlich relevante Themen wie Antifeminismus und dessen Auswirkungen auf die Gleichstellungsarbeit, der Mehrwert von Gleichstellungsarbeit in der Personalentwicklung sowie Fragen rund um Antidiskriminierung, sexuelle Belästigung, Schutz vor Gewalt gegen Frauen sowie kommunale Mädchenarbeit. Der Fachaustausch ist gerade angesichts der politischen Entwicklungen unverzichtbar, urteilte Margit Schaller, Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Gröbenzell: „Gleichstellungsbeauftragte sind in ihren Kommunen oft Einzelkämpferinnen. Diese Tagung ermöglicht kollegiale Beratung und Unterstützung über Ortsgrenzen hinweg, sie stärkt so die kommunale Gleichstellungsarbeit in ganz Bayern.“
Zusammen mit drei weiteren Gleichstellungsbeauftragten aus den Landratsämtern Cham, Erlangen-Höchstadt und Fürstenfeldbruck hat Margit Schaller die diesjährige LAG-Tagung organisiert. Gröbenzells Erster Bürgermeister Martin Schäfer unterstrich als Gastgeber die Wichtigkeit der Veranstaltung: „Es ist uns ein echtes Anliegen, den bayerischen Gleichstellungsbeauftragten hier den Freiraum zum Austausch zu geben. Gleichstellung muss gehütet, gepflegt und verteidigt werden – gerade in Zeiten einer globalen ‚Rolle rückwärts‘.“
Hintergrund:
Kommunale Gleichstellungsbeauftragte haben den Auftrag, die Umsetzung des verfassungsrechtlichen Grundsatzes der Gleichberechtigung der Geschlechter (siehe Art. 118 der Verfassung des Freistaates Bayern) voranzubringen. Sie vernetzen sich in der Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Gleichstellungsstellen (LAG). In der jährlichen LAG-Sitzung werden inhaltliche Schwerpunkte gesetzt, Grundsatzentscheidungen gefällt und Beschlüsse gefasst.